Erste Erfahrungen mit der Flora Helvetica App
Auf Weihnachten 2012 habe ich die ersehnte Flora Helvetica App bekommen. Natürlich habe ich sie gleich ausprobiert – hier allererste Eindrücke der App. Sicher gibt es später, wenn ich mit der App auch Erfahrungen im Feld sammeln konnte, weitere Berichte.
Die App belegt über ein Giga Platz auf der Speicherkarte – den muss man natürlich haben. So richtig hoch aufgelöst sind die Bilder aber trotzdem nicht, es sind ja auch über 3000 Pflanzen. Aber den Bildschirm des Smartphones füllen sie gut und man kann sie auch noch ein klein wenig vergrössern, ohne dass sie allzu pixelig werden. Die Bilder sind die gleichen wie in der Flora Helvetica.
Es gibt ein Artenverzeichnis, bei dem man switchen kann zwischen deutschen und lateinischen Namen. Oder sortieren nach Nummern der Flora Helvetica. Neben den Fotos gibt es eine Beschreibung zur Pflanze, die wohl übereinstimmt mit jener von infoflora.ch und die ist ja aus der Flora Helvetica. Im dritten Reiter hat gibt es die Verbreitungskarten von infoflora.ch und im vierten kann man einen Fund zu den Favoriten hinzufügen, in einem Feldtagebuch festhalten oder/und an infoflora.ch melden.
Die Anzeige lässt sich einschränken, z.B. nur die Arten einer Familie, die Arten einer Grossregion der Schweiz, die Arten des aktuellen Standorts usw.
Andererseits kann man Pflanzen mit verschiedenen Zugängen bestimmen:
Per Bestimmungsschlüssel, z.B. von der Familie oder von der Gattung ausgehend (oder auch von 0 aus). Man sieht immer, wieviele Pflanzen noch in der Auswahl sind und kann diese Auswahl auch jederzeit ansehen.
Für den anderen Weg zu einer Bestimmung kann man versuchen, durch Kriterien die Pflanze zu finden. Das ist nicht so einfach wie es klingt (jedenfalls wenn man Quereinsteigerin ist 🙄 ) aber ich denke, mit etwas Übung kommt das gut. 😉 Es gibt zwei Kriterienkataloge, einen vereinfachten und einen ausführlichen, wobei ich lustigerweise mit dem ausführlicher viel erfolgreicher bin. Auch da sieht man jederzeit, wieviele Pflanzen die gegebenen Einschränkungen erfüllen, und man kann jederzeit die Liste ansehen und hinterher weiter Einschränkungen hinzufügen oder entfernen. Sehr cool ist hier natürlich, dass man von dem ausgehen kannst, was effektiv von der Pflanze zu sehen ist. Die Liste zeigt nicht nur Pflanzen, die alle Kriterien erfüllen, sondern anschliessend auch weitere, die einen Teil der Kriterien erfüllen.
Weiter kann man im Feld Beobachtungen in der App speichern und sich Favoriten setzen. Für das Feldtagebuch wird GPS benötigt, was natürlich dann auch ziemlich Saft verbraucht. Eingeschaltetes GPS ist zwingend, um einen Fund festzuhalten. Das finde ich etwas schade. Mir würde es reichen festzuhalten, dass ich in Zürich eine Pflanze gefunden habe. Aber ist natürlich trotzdem ziemlich cool! Den Fund kann man dann auch gleich noch an infoflora.ch melden, womit dann die Verbreitungskarten vielleicht auch immer genauer werden. Win-win 🙂
Ein paar Schwachpunkte habe ich auch gefunden:
Es scheint einen Bug zu geben, dass man von der Artenliste aus einer Bestimmung manchmal nicht auf die Detailbeschreibung kommt, sondern auf die erste Pflanze der vollständigen Liste. Allerdings habe ich noch nicht herausgefunden, wann das passiert. Nicht immer jedenfalls.
Dann ist es mir beim Auswählen der Kriterien schon einige Male passiert, dass ich beim Zurückspringen zur Übersicht der Kriterien eins zu weit zurückgesprungen bin. Dann muss man nochmals mit der Eingabe der Kriterien beginnen. Das ist etwas ätzend. Es gibt zwar die Möglichkeit, die letzte Bestimmung nochmals aufzurufen, aber die Bestimmung wird scheinbar erst gespeichert, wenn man die Liste der gefundenen Pflanzen aufgerufen hat.
Schön wäre, wenn man sich bei den Favoriten noch eine Notiz dazu speichern könnte. Ich werde das sicher mal noch anregen – wer weiss, vielleicht nützt’s? 🙂
Schade finde ich auch, dass man bei der Bestimmung durch Kriterien nicht sieht, welche Kriterien erfüllt sind und welche eben nicht. Gerade weil es für Nichtprofis nicht immer einfach ist, die richtigen Kriterien auszuwählen.
Soweit allererste Eindrücke von der App, alles in allem sehr cool!!! Ich freue mich riesig und bin sehr gespannt, wie sie sich im Feld bewährt.
Schlagwörter: App, Artenverzeichnis, Bestimmungsschlüssel, Erfahrungsbericht, Flora Helvetica, Flora Helvetica App, Hilfsmittel, Schweizer Flora
Hallo Roliboli
Danke für das „Kompliment“ 😉
Es ist sicher nicht wenig Geld. Allerdings gilt es zu bedenken, dass diese arbeitsintensive App für ein relativ kleines Publikum entwickelt werde. Es wird wohl eine ganze Weile dauern, bis nur schon die Entwicklungskosten wieder eingenommen sind… Und dann mussten ja auch die ganzen Daten digitalisiert werden – das müssen unzählige Stunden Arbeit sein!
Beim Preis ist bloss schade dass es für einen Viertel des Preises wohl auch viermal soviele Leute kaufen würden. Mich hält der Preis jedenfalls vom Kauf ab.
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Miserabel an dem App ist der Preis. Da kauft man das Buch für Fr. 148.- und bekommt dann das App keinen Rappen billiger. So würde das App – auch für Käufer des gebundenen Buches – stolze Fr. 100.- kosten. Nun das ist schlicht eine Frechheit. Dumm ist, wer das kauft.
Hallo Roliboli
Danke für das „Kompliment“ 😉
Es ist sicher nicht wenig Geld. Allerdings gilt es zu bedenken, dass diese arbeitsintensive App für ein relativ kleines Publikum entwickelt werde. Es wird wohl eine ganze Weile dauern, bis nur schon die Entwicklungskosten wieder eingenommen sind… Und dann mussten ja auch die ganzen Daten digitalisiert werden – das müssen unzählige Stunden Arbeit sein!
Beim Preis ist bloss schade dass es für einen Viertel des Preises wohl auch viermal soviele Leute kaufen würden. Mich hält der Preis jedenfalls vom Kauf ab.
Miserabel an dem App ist der Preis. Da kauft man das Buch für Fr. 148.- und bekommt dann das App keinen Rappen billiger. So würde das App – auch für Käufer des gebundenen Buches – stolze Fr. 100.- kosten. Nun das ist schlicht eine Frechheit. Dumm ist, wer das kauft.